Wie verwendet man einen Luftentfeuchter richtig?

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Viele Räume neigen zu einer hohen Luftfeuchtigkeit und bilden dadurch Schimmel. Dieser befällt nicht nur Wände, sondern auch Möbel und gilt als höchst ungesund. Abhilfe kann ein Luftentfeuchter schaffen. Doch wie verwendet man ein solches Gerät richtig und worauf gilt es beim Kauf zu achten?

Den richtigen Luftentfeuchter kaufen – worauf kommt es an?

Wer Feuchtigkeit in den Räumen der eigenen Wohnung bemerkt, weiß meist schnell: Es muss ein geeigneter Entfeuchter her! Dabei stößt man im Internet, aber auch in Läden vor Ort auf eine vielfältige Auswahl. Worauf gilt es demnach beim Kauf eines Luftentfeuchters zu achten?

Die Wahl eines Luftentfeuchters sollte eine individuelle Entscheidung sein. Nur so kann man sicherstellen, dass das gewählte Gerät auch wirklich zu den eigenen Ansprüchen passt. Die Höhe der Luftfeuchtigkeit, die Raumtemperatur sowie die Höhe und Größe der Zimmer, die entfeuchtet werden sollen, spielen eine Rolle.

Welche Entfeuchter gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen drei Arten von Luftentfeuchtern: Kompressor-, Adsorptions- und Absorptionsentfeuchter. All diese Geräte sind für unterschiedliche Anforderungen geschaffen, sodass man genau das Modell finden kann, welches am besten zu den eigenen Räumlichkeiten passt.

Ein Luftentfeuchter mit Kompressor eignet sich vor allem dann, wenn die Raumtemperatur im Normalbereich, also bei 15-30 °C liegt. Denn der Kompressorentfeuchter beginnt erst ab 5 °C zu entfeuchten und erreicht seine höchste Leistung bei rund 30 °C. Je höher die Lufttemperatur, desto höher die Leistung des Entfeuchters. Dasselbe lässt sich auf die Luftfeuchtigkeit übertragen: Am besten läuft ein Kompressorentfeuchter bei einer Luftfeuchtigkeit von 80 bis 100 °C.

Adsorptionsentfeuchter hingegen entfeuchten bereits ab 0-1 °C und eignen sich daher vor allem für sehr kalte Räume , wie Kellerräume gibt. Diese Geräte enthalten einen speziellen Stoff, welcher in der Lage ist, Wasser zu binden. Nach dem Entfeuchten muss dieser nur getrocknet werden. Allerdings steigert sich die Leistung nicht mit der steigenden Temperatur, wie es bei Kompressorentfeuchter der Fall ist.

Der Absorptionsentfeuchter enthält ebenfalls ein spezielles Material. Dieses funktioniert ähnlich wie ein Schwamm und absorbiert Wasser. Dieses Material, welches man auch als Absorbens bezeichnet, muss regelmäßig nachgekauft und erneuert werden. Ansonsten verliert der Entfeuchter seine Funktionsfähigkeit. Das macht ihn zu einer weniger nachhaltigen Methode.

Luftentfeuchter richtig verwenden – so geht’s

Die wichtigste Regel bei der Verwendung eines Luftentfeuchters ist, dass dieser nur in geschlossenen Räumen betrieben wird. Sonst kann durch die Luftzirkulation durch geöffnete Türen oder Fenster noch mehr Feuchtigkeit in das Zimmer gelangen. Allerdings ist es nicht notwendig, einen Raum luftdicht abzudichten. Zum einen wäre dies mit sehr hohem Aufwand verbunden, zum anderen reicht es für den Effekt des Luftentfeuchters aus, wenn einfach nur alle Türen und Fenster geschlossen sind.

Damit ein Entfeuchter so effektiv wie möglich funktionieren kann, sollte man vor dem Kauf das Luftvolumen der Räume berechnen, in denen er in Betrieb genommen werden soll. Auf dieser Grundlage lässt sich ein Luftentfeuchter wählen, der einen gewissen Luftdurchsatz hat. Dieser sollte doppelt so groß wie das Raumvolumen sein.

Ein weiterer Hinweis, den man nicht außer Acht lassen sollte, wenn man einen Luftentfeuchter in Betrieb nehmen will, ist der Standort. Ein Luftentfeuchter sollte immer auf einer ebenen Fläche aufgestellt werden. Zudem sollte ein Abstand von 20 bis 50 cm zu den Wänden und Möbeln eingehalten werden.

Am besten eignet sich der Standort in der Mitte des Raumes. Vor allem Geräte, die die Luft nach oben blasen, sollten hier aufgestellt werden. So wird der Luftentfeuchter der Feuchtigkeit auch schneller Herr – zum Beispiel nach einer Überschwemmung und sehr starker Luftfeuchtigkeit aus anderen Gründen.

Der Standort auf einer ebenen Fläche hat zum einen mit der Effizienz des Geräts zu tun, zum anderen hat der Luftentfeuchter dadurch eine höhere Lebensdauer. Kippen oder das Legen auf eine Seite sollte gänzlich vermieden werden – das kann den Kompressor beschädigen oder zumindest die Leistung verringern.

Zu beachten ist außerdem, dass viele Luftentfeuchter ihre höchste Leistung bei rund 30 °C erreichen. Es empfiehlt sich daher, den Raum entsprechend aufzuheizen. Während der Entfeuchtung können die Heizkörper in der Regel auf das Maximum eingestellt werden. Insbesondere Kompressorentfeuchter haben bei kühlen Temperaturen wie 10 °C eine nur geringe Leistung. Durch das Hochstellen der Temperatur kann die Leistung somit erhöht werden.

Schimmel vorbeugen – gewusst wie

Wer mit Schimmel in der Wohnung zu kämpfen hat, sollte laut Studien das Problem nicht nur mit einem Luftentfeuchter angehen. Zwar ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit zu senken, doch es gibt noch andere Maßnahmen, die ergriffen werden sollten.

Eine hohe Luftzirkulation sorgt dafür, dass sich Schimmel erst gar nicht bilden kann. Das erreicht man durch regelmäßiges Lüften sowie durch die Verwendung von Ventilatoren. Das ist auch der Grund dafür, dass viele Luftentfeuchter bereits einen Ventilator eingebaut haben.

Zudem empfiehlt es sich bei feuchten Räumen, die Temperatur dauerhaft zu erhöhen. Viele Räume neigen nur deshalb zu einer hohen Luftfeuchtigkeit, da sie kühler als die Außentemperaturen sind.

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