Vintage-Interieur: Mehr als nur eine stilistische Reise in die Vergangenheit

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Vintage ist „in“: Möbel und Accessoires aus der „guten alten Zeit“ erobern derzeit Wohnzimmer, Küchen, Schlafzimmer und sogar das Arbeitszimmer. Doch was macht diesen Wohntrend eigentlich aus? Welche Produkte sind ganz charakteristisch für ihn und wie lässt er sich in den heimischen vier Wänden umsetzen?

Diese Merkmale sind für den Vintage-Stil ganz typisch

Oft werden Retro- und Vintage-Look miteinander verwechselt, dabei gibt es entscheidende Unterschiede, wie in diesem Ratgeber zum Thema Wohnen von Douglas nachzulesen ist. Vintage-Produkte stehen vorwiegend für die dreißiger bis achtziger Jahre. Objekte, die sich an noch früheren Jahren orientieren, werden dagegen meist schon als Antiquitäten bezeichnet. Wichtigstes Merkmal ist ein sogenannter Used-Look. Dazu gehören echte oder bewusst angebrachte Abnutzungserscheinungen und Gebrauchsspuren wie Kratzer, Macken, Patina oder verblichene Farben. Solche Effekte sind gewollt, denn sie machen den besonderen und einzigartigen Charme der Objekte aus. Altmodisch wirkt der Vintage-Trend übrigens keineswegs. Ganz im Gegenteil, die Produkte verkörpern einen nostalgischen Charme, der sehr viel Gemütlichkeit und Wärme ausstrahlt. Die genaue Farbgebung und Bauart hängt jedoch vom Jahrzehnt ab. So sind romantische und pastellige Töne klassische Eigenschaften von Interieur aus den fünfziger und sechziger Jahren, während Vintage Möbel und Accessoires aus den siebziger und achtziger Jahren deutlich schriller, bunter und auffallender daherkommen.

Materialien und Formen im Vintage-Stil

Teakholz, Mahagoni und die legendäre Eiche in der Ausführung Rustikal: Diese Holzarten beherrschten über Jahrzehnte unsere Wohn- und Esszimmer. Die schweren Sideboards und Wandschränke beanspruchen zwar einerseits jede Menge Platz, andererseits bieten sie aber auch extrem viel Stauraum: auch heute noch ein enormer Vorteil für alle, die Ordnung lieben und zu Hause nichts herumliegen lassen möchten. Passend dazu sorgen Sessel und Stühle mit üppigen Polstern und geschwungenen Bildern für Vintage-Flair. In den siebziger und achtziger Jahren setzte sich vor allem bei jungen Menschen durchsichtiges oder farbiges Plastik durch. Tische, Stühle und Regale aus Kunststoff zeigten sich ungewohnt farbenfroh: von Pink bis Orange war alles dabei.

So gelingt der Vintage-Stil zu Hause

Nierentischchen und Ohrensessel, Tapeten mit üppigen Blumenmustern und schwere Kommoden aus dunklem Holz: Mit solchen und ähnlichen Objekten lässt sich der angesagte Wohntrend optimal umsetzen. Auf Flohmärkten und in Second-Hand-Läden finden sich zudem häufig wunderschöne alte Deko-Telefone, zauberhaftes Vintage-Geschirr und sogar die über Jahrzehnte beliebten Barwagen. Ein Muss für Vintage-Fans sind auch Gardinen-Stores. Die federleichten und mal halblangen, mal bodenlangen weißen Vorhänge bildeten über mehrere Generationen hinweg die klassische Fensterdekoration. Idealerweise übrigens mit künstlichen oder echten Orchideen, die auf den Fensterbänken platziert werden und den nostalgischen Look perfekt machen. Wichtig ist, dass die einzelnen Dekaden nach Möglichkeit nicht miteinander vermischt werden sollten. Vor dem Kauf sollte also immer die Frage stehen, welches Jahrzehnt das Interieur verkörpern soll. Ein Mix aus nostalgischen Möbeln der fünfziger Jahre und knallbunten Accessoires aus den Achtzigern würde nämlich schnell zu unruhig und unstrukturiert wirken. Bei aller Liebe zur vergangenen Zeit sollte die Einrichtung trotzdem auch stimmig sein und Harmonie ausstrahlen. Das gilt auch für die Wanddekoration: Ein opulentes Gemälde mit einem röhrenden Hirschen aus der Wirtschaftswunderzeit passt nicht wirklich gut zum Neon-Kunstdruck mit grafischen Mustern.

Kleine, aber feine Details im Vintage-Stil

Abgerundet wird das liebenswerte Ambiente durch alte Radios und Schallplattenspieler, bauchige (Boden-)Vasen, Kronleuchter und Bogenlampen. Wer einen besonderen Blickfang sucht, besorgt sich eine Standuhr im Big Ben Stil oder eine Wanduhr mit Pendel. Das Nonplusultra wäre jedoch eine Schwarzwälder Kuckucksuhr, die vor Jahrzehnten in fast jeder Wohnung zu finden war und auch heute noch als Liebhaberobjekt gilt. Zum Schluss noch ein Wort zum Bodenbelag: Für den originalgetreuen Vintage-Look muss es natürlich ein Orient-Teppich sein. Ob echt oder nicht, spielt keine Rolle, Hauptsache, die Optik stimmt. Auch Teppiche mit grafischen Mustern passen gut zu diesem Trend, vor allem dann, wenn die Einrichtung an die siebziger bis neunziger Jahre angepasst werden soll.

Wohnen im Vintage-Stil: individuell, liebenswert und nostalgisch

Vielleicht ist es tatsächlich die Sehnsucht nach der guten alten Zeit, die den Vintage-Stil so beliebt gemacht hat. Vielleicht ist es aber auch die grenzenlose gestalterische Freiheit, die jedem die Möglichkeit gibt, sich kreativ zu entfalten. Wie auch immer, Vintage ist und bleibt „in“. Und das ist auch gut so!

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