Die Konstruktion von Brandschutzfenstern

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Brandschutz spielt sowohl im privaten Bereich als auch in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden eine wichtige Rolle. Durch verschiedene gesetzliche Vorgaben wurden die Schutzmaßnahmen in Gebäuden während der letzten Jahrzehnte stets erhöht. Vor allem im privaten Bereich sind Brandschutzfenster noch relativ neu. Wir haben daher alles Wichtige rund um Funktion, Aufbau und Kosten gesammelt.

Das Brandschutzfenster als Barriere

Wenn innerhalb eines Gebäudes ein Feuer ausbricht, kann dies verheerende Folgen haben. Denn die Flammen breiten sich oft besonders schnell aus und greifen in weiterer Folge auf Dachstühle, Möbel und die Dämmung über. Um das Feuer im Zaum halten zu können, kommen verschiedene Barrieren zum Einsatz. Neben der bekannten Brandschutztür wird vor allem in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden auch auf Brandschutzfenster gesetzt. Diese können aber auch im privaten Haushalt besonders sinnvoll sein und eine Barriere für Flammen, Rauch und Hitze darstellen. Das Brandschutzfenster weist dabei eine spezielle Konstruktion auf.

Gängig sind in Deutschland die folgenden Schutzklassen:

  • F30: Hält offenen Flammen und großer Hitze 30 Minuten stand
  • F60: Hält offenen Flammen und großer Hitze 60 Minuten stand
  • F90: Hält offenen Flammen und großer Hitze 90 Minuten stand

Selten kommen auch die Schutzklassen F120 und F180 zum Einsatz. Zusätzlich zur Norm in Deutschland gibt es auch noch eine Europäische Norm für Brandschutzfenster. Diese unterteilt die Schutzklassen noch etwas engmaschiger. Neben der Schutzklasse F gibt es auch noch die Feuerwiderstandsklasse G. Diese bietet zwar Schutz vor Feuer und der einhergehenden Rauchentwicklung, ein Hitzeschutz ist jedoch nicht gegeben. Sinnvoll ist der Einsatz einer solchen Barriere vor allem in Innenräumen. Schaufenster oder verglaste Büroräume etwa können mit dieser Brandschutzklasse effizient geschützt werden. Für Außenfenster muss aber meist auf die F-Klassen zurückgegriffen werden. Nur so kann nämlich verhindert werden, dass sich die Hitze auf die Dämmung oder Fassade ausweitet und diese in Brand setzt.

So funktioniert das Brandschutzfenster

Ein Brandschutzfenster verfügt über eine spezielle Verglasung. Dabei werden entweder mehrere Scheiben von Floatglas oder Wasserglas miteinander kombiniert. Zudem kommt in den meisten Fällen eine speziell hitzeableitende Folie an der Innenseite zum Einsatz. Herkömmliches Fensterglas zerspringt bei den hohen Temperaturen eines unkontrollierten Brands. So können sich die Flammen dann schnell auf das gesamte Gebäude ausbreiten. Das Brandschutzfenster ist zudem in den meisten Fällen mit einem Metallrahmen versehen. In der Regel lässt sich ein Brandschutzfenster nicht öffnen. Vor allem im privaten Bereich kann dies aber durchaus problematisch sein. Es gibt spezielle Lösungen mit Fensterschließern. Ist das Fenster im Falle eines Brands geöffnet oder gekippt, schließt es durch diese Anlage automatisch. Die Preise dafür sind jedoch relativ hoch.

Brandschutzfenster in öffentlichen Einrichtungen: Nutzungskomfort und Sicherheit kombiniert

Bei öffentlichen Gebäuden muss ein umfassender Brandschutz sichergestellt werden. Ob Schule oder Krankenhaus, Brandschutzfenster sind dabei in den meisten Fällen unerlässlich. Welche genauen Vorgaben einzuhalten sind, kann oft aber nicht pauschal festgemacht werden. Wird ein Brandschutzfenster notwendig, muss in vielen Fällen aber nicht nur auf die Sicherheit geachtet werden. Denn auch der Anwendungskomfort und das Design spielen in vielen Fällen eine wichtige Rolle. Durch die intensive Produktentwicklung der spezialisierten Hersteller schließen Sicherheitsfaktor, Optik und Anwendungskomfort einander aber längst nicht mehr aus. In vielen Fällen sind Brandschutzfenster nämlich kaum noch von herkömmlichen Fenstern zu unterscheiden. Dies ist u.a. auch ein Grund dafür, warum sie auch in privaten Haushalten immer häufiger zum Einsatz kommen.

Diese Brandschutzmaßnahmen sind beim Hausbau zu berücksichtigen

Trotz einiger Fortschritte in den letzten Jahren sind die Anforderungen für den Brandschutz in privaten Gebäuden sehr gering. Wenn Sie ein Eigenheim bauen, sollten die gesetzlichen Mindestanforderungen im besten Fall also übererfüllt werden. Dies schützt nicht nur das eigene Leben, sondern kann auch die Schäden im Falle eines Brands minimieren. In jedem Fall muss der Grundschutz der Landesbauordnung eingehalten werden. Diese sieht unter anderem einen Fluchtweg auf jeder Etage vor. Besser ist, zwei oder drei potenzielle Fluchtwege beim Hausbau zu berücksichtigen. Hierfür können entweder Kellerfenster mit 120×90 Zentimeter oder ein kleiner Balkon im Obergeschoss geplant werden. Auch Rauchwarnmelder sind mittlerweile in den meisten Bundesländern verpflichtend. Die Montage muss jedoch nicht vom Fachmann erfolgen und auch hinsichtlich der Wartung gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Empfehlenswert ist hierbei, in jedem Raum einen Rauchwarnmelder anzubringen. Vorsicht ist jedoch in Küche und Badezimmer geboten. Hier braucht es einen Rauchmelder mit Temperaturfühler. Herkömmliche Geräte können Wasserdampf nämlich nicht von Rauch unterscheiden.

Braucht es einen Feuerlöscher im Haushalt?

Auch hier ist es ratsam, die gesetzlichen Forderungen zu erfüllen. Denn grundsätzlich sind Feuerlöscher im privaten Haushalt nicht gesetzlich vorgeschrieben. Steht nun kein Löschmittel zur Verfügung, können bereits kleine Flammen schnell in einer großen Katastrophe ändern. Grundsätzlich sollte für den privaten Gebrauch ein Feuerlöscher zwischen 6 und 12 kg einsatzbereit sein. Sinnvoll ist daher ein Schaumlöscher, der auch die Klasse F abdeckt. So kann nämlich auch der gefürchtete Fettbrand in der Küche gelöscht werden. Pulverlöscher sind hingegen eher für die Heizungsanlage oder schwer zugängliche Bereiche empfehlenswert. Der Pulverlöscher verursacht nämlich einen Schrotflinten-Effekt und verteilt das Löschpulver nicht punktuell. Die damit einhergehenden Verschmutzungen sind oft enorm.

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