BIM: Digitales Planen erklärt

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In einem Unternehmen gibt es zahlreiche Faktoren, die man im Rahmen einer kontinuierlichen Verbesserung der Gegebenheiten beachten sollte. Unter anderem zählt dazu auch BIM, also Building Information Modeling. Doch was genau versteht man darunter?

Was ist BIM?

Bei Building Information Modeling handelt es sich grundsätzlich um einen digitalen Prozess, der ein Projekt über die komplette Dauer hinweg optimieren kann. Das fängt schon beim Entwurf der ersten Ideen an und geht bis hin zur Wartungsphase nach der Veröffentlichung. Dadurch, dass man alle Zahlen stets beisammenhat, wird das Projekt unter Zuhilfenahme von BIM am Ende meist deutlich günstiger. Durch BIM sollen die verschiedenen Arbeitsschritte und Prozesse möglichst stark automatisiert werden. Eine deutsche Übersetzung für BIM wäre Bauwerksdatenmodellierung, die englische Abkürzung ist jedoch gängiger und einfacher zu verwenden.

Welche Vorteile bietet BIM?

Durch den Einsatz von BIM erreicht man eine höhere Planungsqualität, was den Bauprozess und die Zusammenarbeit untereinander weiter verbessert. Wenn es um den Bau eines Gebäudes geht, kann der gesamte Lebenszyklus optimiert und kostengünstiger produziert werden. Ohne das Planungstool gibt es auf der Baustelle deutlich mehr Chaos und es gehen jede Menge Informationen verloren. Mittlerweile soll BIM sogar schon zur Pflicht gemacht werden. In Deutschland wurde schon 2015 ein Stufenplan vorgestellt, nach dem die Planung von Bau und Bauwerken immer weiter digitalisiert werden sollte. Gerade bei der Modernisierung von Straßen oder Brücken wurde BIM schon vermehrt angewendet und hat dabei gute Ergebnisse geliefert. Seit 2020 ist es nun tatsächlich Pflicht, dass man bei der Vergabe von öffentlichen Arbeiten an der Bundesinfrastruktur auf BIM setzen muss.

Was ist das BIM Modell?

Die Grundlage des gesamten Systems ist ein dreidimensionales Modell eines Gebäudes. Dieses besteht weiterhin aus vielen weiteren Teilmodellen, an denen gearbeitet werden kann – allerdings wird hier noch einmal nach Bauabschnitten, Geschossen und Gewerken selektiert. Mit einbezogen werden in dieses Modell auch weitere Faktoren, wie z.B. die gesamten Kosten, verschiedene Termine oder auch Angaben zu verwendeten Materialien. Alle Daten werden in einer Cloud gesammelt, in die alle Beteiligten Einsicht haben. Durch BIM kann das gesamte Bauprojekt gesteuert werden, ohne dass sich durch eigenmächtige Änderungen große Fehler einschleichen können. Wenn z.B. eine Säule verändert wird, werden auch die damit zusammenhängenden Bauteile automatisch an die neue Größe angepasst. Gelöst werden diese Probleme und Arbeitsläuft von einer BIM Software, die in Echtzeit auch bei Entscheidungen unterstützen kann, indem mögliche Ergebnisse der Veränderungen prognostiziert werden.

BIM schafft Arbeitsplätze

Da die Einführung und Betreuung von BIM gerade am Anfang sehr komplex sein kann, empfiehlt sich das Einstellen eines sogenannten. BIM-Managers, der sich bestens mit allen anfallenden Arbeitsabläufen auskennt. Dieser kann die Implementierung steuern, die verschiedenen Projektteams koordinieren und dafür sorgen, dass weitere Mitarbeiter mit der Materie vertraut gemacht und zum BIM-Manager ausgebildet werden. Der Manager legt vor dem Projekt den exakten Workflow fest, ist bei jeder einzelnen Entwicklungsstufe als kontrollierende Instanz dabei und kennt auch das gesamte Gebäudemodell. Am Ende kann der Erfolg des Bauprojekts durch BIM auch an der Leistung des BIM-Managers festgemacht werden. Wenn alles richtig umgesetzt wurde, sollte das Projekt deutlich zeit- und kostengünstiger fertiggestellt worden sein.

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