Wien (OTS) – „Wenn nach einem solchen Aufgebot an Einsatzkräften
nichts
übrigbleibt als Schweigen, dann ist klar, dass hier etwas völlig aus
dem Ruder gelaufen ist“, reagiert Olga Voglauer,
Volksgruppensprecherin der Grünen und Landessprecherin der Grünen
Kärnten, auf das Ausbleiben von Anzeigen wegen des Camps am
Peršmanhof. „Wenn nach drei Monaten nicht einmal eine einzige Anzeige
vorliegt, entbehrt der Einsatz endgültig jeder Grundlage. Man kann
nicht mit Helikopter, Hundeführer und dem Verfassungsschutz in eine
Gedenkstätte einmarschieren – und danach einfach keine Antworten
liefern. Das ist unverhältnismäßig und respektlos gegenüber allen
Betroffenen.“
Scharfe Kritik übt Voglauer an der Informationspolitik der
Behörden: „Die jungen Menschen im Camp wurden öffentlich unter
Verdacht gestellt und werden nun im Unklaren gelassen. Wer so mit
engagierten Jugendlichen und Nachkommen von NS-Opfern umgeht,
beschädigt Vertrauen und missbraucht Verantwortung.“
Für Voglauer zeichnet sich dadurch auch ein Bild über den Umgang
mit der slowenischen Volksgruppe allgemein: „Das Gedenken am
Peršmanhof ist Teil der Kärntner Geschichte. Wer das nicht versteht,
hat aus der Vergangenheit nichts gelernt. Niemand hat der Volksgruppe
vorzuschreiben, wie sie gedenkt.“
Voglauer fordert Innenminister Karner auf, die Ergebnisse der
internen Untersuchung unverzüglich offenzulegen und sich für den
unverhältnismäßigen Einsatz zu entschuldigen: „Das war kein
Routineeinsatz, das war ein Signal. Es geht um Respekt: vor der
Geschichte, vor den Betroffenen und vor der Volksgruppe.“