Umweltkontrollbericht: WWF fordert Naturschutz-Offensive

Wien (OTS) – Anlässlich der Präsentation des neuen
Umweltkontrollberichts fordert
der WWF von der Bundesregierung eine umfangreiche Naturschutz-
Offensive. „Anstatt die Lage schönzufärben, sollte die Politik ein
wirksames Aktionsprogramm vorlegen. Denn bisher wird viel zu wenig in
den Schutz und die Wiederherstellung der Biodiversität investiert.
Das hat hohe Folgeschäden für die Umwelt und die gesamte
Gesellschaft“ , sagt WWF-Experte Arno Aschauer. „Eine intakte Natur
ist unser bester Verbündeter gegen die zunehmenden Folgen der Klima-
und Biodiversitätskrise. Neben vorbeugendem Klimaschutz müssen daher
vor allem naturbasierte Lösungen mehr Priorität und Budget erhalten“,
fordert Aschauer. Daher sei eine „ambitionierte Umsetzung“ der EU-
Renaturierungsverordnung ein zentraler Hebel, um Österreich
langfristig erfolgreich und krisensicher aufzustellen.

Zur Gegenfinanzierung der akut notwendigen Maßnahmen fordert der
WWF den raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie einen
Verzicht auf neue große Straßenbauprojekte und deren hohe
Folgekosten. „Österreich versiegelt zu viele natürliche Lebensräume
und fruchtbare Ackerflächen. Das liegt nicht nur an Defiziten in der
Raumordnung, sondern auch an falsch ausgerichteten Subventionen, die
wiederum den Straßenbau und die Zersiedelung befeuern“, warnt Arno
Aschauer vom WWF.

Großer Handlungsbedarf

Laut offiziellen Daten der Bundesländer sind über 80 Prozent
europarechtlich geschützter Arten und Lebensräume in keinem günstigen
Erhaltungszustand – Tendenz weiter negativ. Mehr als die Hälfte der
heimischen Fließgewässer verfehlt die EU-Kriterien für einen guten
ökologischen Zustand. Auch der Großteil der Moore ist in einem
bedenklichen Zustand. Darüber hinaus liegt der tägliche
Bodenverbrauch mit elf Hektar im Zehn-Jahres-Schnitt mehr als viermal
höher als das politische Ziel von 2,5 Hektar pro Tag.