Wien/Brüssel (OTS) – Greenpeace kritisiert das heute im EU-Umweltrat
beschlossene
Klimaziel als einen schlechten Kompromiss. Zwar konnten sich die EU-
Mitgliedsstaaten auf eine 90 prozentige Reduktion bis 2040 einigen,
doch Zusatzvereinbarungen höhlen das Ziel aus. So sollen ganze fünf
Prozent der Treibhausgase nicht in der EU eingespart, sondern mit
Zertifikaten billig aus dem Ausland mit fragwürdiger Wirkung
eingekauft werden. Die eingefügte Revisionsklausel führt dazu, dass
das Klimaziel in Zukunft abgeschwächt werden kann. Umweltminister
Totschnig bremste die Verhandlungen mit Forderung nach Schlupflöcher
wie Gratiszertifikaten.
Das Zwischenziel für die UN-Klimakonferenz fällt auch mager aus. So
wird keine konkrete Zielzahl angegeben, sondern nur eine Zielbereich
von 66,25 bis 72,5 Prozent. Die EU wird damit zum schlechten Vorbild
für andere Länder und startet geschwächt in die Verhandlungen in
Brasilien. Greenpeace fordert, dass die Ziele dringend nachgebessert
werden. Nur eine klimaneutrale EU bis 2040 kann einen angemessenen
Beitrag im globalen Kampf gegen die Klimakrise leisten.
Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace
Österreich: “Durch die Klimakrise verursachte Überschwemmungen,
Dürren und Hitzewellen fordern bereits heute Monat für Monat tausende
Menschenleben. Währenddessen bremst die EU beim Klimaschutz und legt
ein ausgehöhltes Klimaziel 2040 vor. Dabei kämpfte Minister Totschnig
in den Verhandlungen für Wirtschaftszuckerl, statt Klimaschutz. Mit
internationalen Zertifikaten schiebt die Europäische Union die
Verantwortung ins Ausland ab, statt die eigene Wirtschaft klimafit zu
machen.”