Wien (OTS) – Ende September lud Bundesminister Norbert Totschnig
Expert:innen aus
Wirtschaft und Verbänden zu einem Runden Tisch, um die steigende
Anzahl an Bränden durch Lithium-Batterien, die die Abfallwirtschaft
vor immer größere Herausforderungen stellt, in den Griff zu bekommen.
Die VÖA – Vereinigung öffentlicher Abfallwirtschaftsbetriebe, die
aktiv in die Gespräche eingebunden war, begrüßt diese Initiative
ausdrücklich und fordert, die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse rasch
und konsequent umzusetzen.
Zwtl.: Ergebnisse des Runden Tisches
Österreich tritt in den EU-Gremien dafür ein, dass die in der EU-
Batterieverordnung vorgesehene Prüfung der Machbarkeit europäischer
Pfandsysteme zügig durchgeführt wird und dabei auch alternative
Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Dies soll sicherstellen, dass
gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien nicht im Restmüll landen, sondern
über Rückgabestellen ordnungsgemäß gesammelt und entsorgt werden.
Parallel dazu sollen vertiefende Gespräche über Ausgleichsmaßnahmen
für Brandschutz-Versicherungen und erweiterte
Rücknahmeverpflichtungen geführt werden, um Risiken besser
abzufedern. Ein weiterer Kernpunkt ist die Ausarbeitung eines Cash-
Back-Systems für Lithium-Ionen-Batterien durch den Verband
Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) bis Jänner 2026, bei dem
für unterschiedlich große Batterien abgestufte Rückvergütungen
vorgesehen sind. Begleitet werden diese Maßnahmen von einer neu
aufgelegten und deutlich verstärkten Informationskampagne „Hermit
Leer“, die Konsument:innen und Handel gleichermaßen in die
Verantwortung nimmt.
Zwtl.: Ein Minister, der handelt
Auslöser für den Runden Tisch war unter anderem ein VÖA-
Hintergrundgespräch mit Bundesminister Norbert Totschnig gemeinsam
mit dem Abfallwirtschaftsverband Osttirol, wenige Tage nach dem
verheerenden Großbrandereignis im Sommer bei der Firma Rossbacher im
Lienzer Talboden, wo die Entsorgungsstruktur einer ganzen Region
zusammenbrach. VÖA-Präsidentin Dr. Alexandra Loidl: „Die VÖA begrüßt
es sehr, dass Bundesminister Totschnig sich dieser Thematik so
intensiv annimmt. Es wurden die richtigen Punkte am Runden Tisch klar
angesprochen. Jetzt gilt es, die erarbeiteten Linien konsequent
umzusetzen und dabei alle relevanten Akteur:innen einzubinden.“ VÖA-
Geschäftsführer Dr. Ferdinand Koch ergänzt: „Wir brauchen rasch
umsetzbare Modelle, da die Brandereignisse in unseren
Abfallwirtschaftsunternehmen massiv zunehmen und damit die
mittelständische Abfallwirtschaft nicht ins Hintertreffen gerät. Denn
Österreich kann es sich schlicht nicht leisten, diesen Rückhalt in
der Daseinsvorsorge zu verlieren.“
Zwtl.: Abfallwirtschaft als unverzichtbarer Partner
Für Bundesminister Mag. Norbert Totschnig leisten die kommunalen
Abfallwirtschaftsbetriebe vor Ort in den Kommunen unverzichtbare
Arbeit: „Durch die Zusammenarbeit mit der VÖA können Erfahrungen
gebündelt und österreichweit nutzbar gemacht werden – davon
profitieren Gemeinden, Bürgerinnen und Bürger und nicht zuletzt unser
Klima.” Die VÖA – Vereinigung öffentlicher Abfallwirtschaftsbetriebe
repräsentiert mit 35 Mitgliedsorganisationen und über 6.000
Mitarbeiter:innen, die ihrerseits rund 6,1 Mio. Bürger:innen
versorgen, einen zentralen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Mit
1,1 Mrd. Euro Jahresumsatz tragen diese kommunalen Betriebe
maßgeblich zu Österreichs Klimazielen, Innovationskraft und
Kreislaufwirtschaft bei. „Die gesamte österreichische
Abfallwirtschaft ist nicht nur ein starker Wirtschaftsfaktor mit über
31.500 Beschäftigten und 75 Mrd. Euro Wertschöpfung, sondern auch ein
Hebel für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Umso wichtiger ist es, die
mittelständischen Strukturen zu erhalten und gemeinsam tragfähige
Lösungen für die Batteriethematik zu entwickeln“, fasst Loidl
zusammen.