Innsbruck (OTS) – Im Bergsteigerdorf Gschnitztal treffen sich von 10.
bis 12. Oktober
2025 Vertreterinnen und Vertreter aus den Bergsteigerdörfern und den
Alpenvereinen zu Diskussion, Austausch und Vernetzung. Vorträge und
Exkursionen beleuchten die verschiedenen Aspekte des Alpinismus in
unserer Zeit.
In diesem Jahr richten das Bergsteigerdorf Gschnitztal und der
Österreichische Alpenverein die Tagung der Bergsteigerdörfer aus.
Rund einhundert Vertreterinnen und Vertreter aus Bergsteigerdörfern
in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und in der Schweiz
sind eingeladen, um über das Thema „Zeitgemäßes Bergsteigen“ zu
reflektieren. „Der Alpenverein bringt sich bei aktuellen
Entwicklungen, wie etwa zur Sicherheit am Berg, dem Umgang mit
Infrastruktur im alpinen Gelände und auch der Verzahnung von
Bergsport und Naturschutz stark ein“, sagt Markus Welzl,
Vizepräsident des Österreichischen Alpenvereins und Schirmherr der
Bergsteigerdörfer im ÖAV .
„Mit seiner beeindruckenden Bergwelt, den zahlreichen alpinen
Schutzhütten und seiner Ursprünglichkeit bietet das Gschitztal den
perfekten Rahmen für dieses Thema“, sind sich die Bürgermeister von
Gschnitz, Andreas Pranger, und Trins, Mario Nocker , einig.
Zwtl.: Abwechslungsreiches Tagungsprogramm
Der Alpinexperte Gerhard Mössmer vom Österreichischen Alpenverein
führt in das Tagungsthema ein: Es treffen Wertehaltungen wie
Reduktion auf das Wesentliche auf Bergbesucher und Bergbesucherinnen
mit unterschiedlichen Anforderungen an Komfort. Hoch spezialisierte
Ausrüstung garantiert das sichere Bergerlebnis und zudem ist der
Bergsport ein Mittel zu Selbstverwirklichung und Selbstdarstellung.
Der Naturschutz und das Hüttenwesen sind weitere wichtige Aspekte des
Themas, ebenso der Umgang mit Besucherspitzen – dazu geben Kathrin
Herzer, Schutzgebietsbetreuerin im Wipptal, Peter Mani, Hüttenexperte
des Schweizer Alpen-Clubs und Stefan Ortner, Geschäftsführer von
Lo.La Alpine Safety Management, Inputs.
Die Auswirkungen des Klimawandels im Gebirge werden ebenfalls
prominent platziert: Klimaforscher Georg Kaser konnte für einen
Vortrag zur Einordnung in ein großes Gefüge gewonnen werden und
Bergführer Thomas Senfter stellt die ausgearbeitete
Klimawandelanpassungsstrategie der Region Wipptal vor.
„Das Gschnitztal ist prädestiniert für das Thema “Zeitgemäßes
Bergsteigen”. Mit seinen sechs Berg- und Schutzhütten, die teilweise
mehr als 100 Jahre alt sind, ist es in diesem Tal in vielerlei
Hinsicht wichtig, sich dem Wandel der Zeit zu stellen“, meint Helga
Beermeister, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Wipptal . „Wir
freuen uns sehr, dass die Bergsteigerdorf Jahrestagung 2025 im
Gschnitztal, einem unserer zwei Bergsteigerdörfer des Wipptals,
stattfindet.“
Bei Exkursionen erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Wissenswertes zum Tal und bei Workshops zum Tagesthema können sie ihr
Wissen und ihre Fähigkeiten erweitern. Die Tagung ist ein wichtiger
Baustein der Initiative Bergsteigerdörfer und ein Ort für fachlichen
Austausch und gesellige Vernetzung.
Zwtl.: Programmänderungen durch Mure im Juni
Das Programm musste aufgrund der Murenkatastrophe vom 30.06.2025
kurzfristig geändert werden. Es stehen nicht alle geplanten
Gastronomiebetriebe in Gschnitz zur Verfügung. Auch einige
Aktivitäten können nicht wie geplant angeboten werden. Die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich trotzdem auf ein
abwechslungsreiches Programm und alpine kulinarische Verpflegung
freuen.
Zwtl.: Die Initiative Bergsteigerdörfer
Im Alpenraum sind derzeit 43 Orte und Regionen als
Bergsteigerdörfer ausgezeichnet. Im Vordergrund steht der Alpinismus
in all seinen Formen und das bewusste, ganzheitliche Naturerlebnis
mit den Komponenten körperliche Anstrengung, Alpinkompetenz und
Risikomanagement am Berg, Genuss der alpinen Natur- und
Kulturlandschaft und Pflege des alpenkulinarischen Erbes. Als
geistiger Überbau dient die Alpenkonvention, die mit ihren
Protokollen den Weg zu einer ganzheitlichen nachhaltigen Entwicklung
des Alpenraums vorzeichnet. Bergsteigerdörfer setzen diesen auf
lokaler Ebene um. Träger der Initiative sind die Alpenvereine von
Österreich, Deutschland, Südtirol, Italien, Slowenien und der
Schweiz.
Das Bergsteigerdorf Gschnitztal:
Die Gemeinden Trins und Gschnitz bilden gemeinsam das
Bergsteigerdorf Gschnitztal. Die Auszeichnung zum Bergsteigerdorf
wurde diesem Seitental des Wipptals 2019 vom Österreichischen
Alpenverein verliehen. Markante Berge wie Gschnitzer Tribulaun,
Feuersteine, Habicht oder Kirchdach prägen das Tal. Die zahlreichen
Schutzhütten zeugen von einer langen Bergsteigertradition und lassen
sich gut zu Hüttenwanderungen verbinden. Zwei weitläufige
Landschaftsschutzgebiete (Serles-Habicht-Zuckerhütl und Nösslachjoch-
Obernberger See-Tribulaune) rahmen das Tal ein, der Oberlaswieswald,
der Trinser Moränenwall sowie der Blumenberg Blaser sind weitere
Naturbesonderheiten.
Weiteres unter www.bergsteigerdoerfer.org