Am Europäischen Tag der Depression – Psychotherapie als Schlüssel in der Behandlung von Depressionen

Wien (OTS) – Am Europäischen Tag der Depression rückt der
Österreichische
Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) die Bedeutung der
Psychotherapie in der Behandlung von Depressionen in den Fokus. Die
aktuelle Forschungslage zeigt: Psychotherapie ist ein wirksames
Mittel – nicht nur zur akuten Behandlung, sondern auch zur
langfristigen Stabilisierung, Prävention von Rückfällen und zur
Unterstützung von Lebensqualität.

Zahlreiche Metaanalysen belegen: Psychotherapie ist eine
wissenschaftlich gestützte und effektive Behandlung bei Depressionen.
So zeigte eine Metaanalyse aus dem Jahr 2021 (Cuijpers et al., 2021,
World Psychiatry ), dass bei Psychotherapie-Behandlungen eine
Ansprechrate von etwa 48 % erreicht wird, während in Kontrollgruppen
lediglich rund 19 % eine vergleichbare Besserung zeigten. Auch bei
den Remissionsraten lagen die Werte in Therapiegruppen deutlich höher
(ca. 43 %) als in Vergleichsgruppen (ca. 27 %) – ein klarer Hinweis
darauf, dass Psychotherapie für viele Betroffene echte
Heilungschancen eröffnet ( PMC8457213 ).

Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie groß der Bedarf an
niederschwelliger psychotherapeutischer Unterstützung ist. Gerade
jetzt, wo die dunklere Jahreszeit bevorsteht und saisonal bedingte
depressive Symptome zunehmen, rücken ergänzende Ansätze wie die
Lichttherapie verstärkt in den Fokus. Eine aktuelle Studie aus dem
Jahr 2025 zeigt eindrucksvoll, dass unterstützende Bright Light
Therapy (BLT) sowohl bei unipolaren als auch bei bipolaren
Depressionen zu einem signifikanten Rückgang der Symptome führen
kann.

Die Forschenden konnten nachweisen, dass durch den gezielten
Einsatz von Lichttherapie ein signifikanter Rückgang depressiver
Symptome in beiden Patient:innengruppen erreicht wurde. Damit wird
deutlich, dass Lichttherapie als wirksame, gut verträgliche und
ergänzende Behandlungsmethode in der modernen Depressionsbehandlung
große Bedeutung hat – sowohl bei saisonalen als auch bei nicht-
saisonalen Depressionen. Der ÖBVP sieht hierin einen wichtigen
Hinweis, dass nicht-medikamentöse Interventionen künftig auch im
österreichischen Versorgungssystem stärker berücksichtigt werden
sollten ( ScienceDirect, 2025 ).

„Psychotherapie ist weit mehr als Symptomreduktion – sie
ermöglicht Menschen, wieder ins Gleichgewicht zu finden, sich selbst
besser zu verstehen und Lebensperspektiven zu stabilisieren“, betont
Mag. Barbara Haid, Präsidentin des ÖBVP.

Ein zentrales Anliegen des ÖBVP ist der flächendeckende Zugang
zur Psychotherapie, da Menschen mit depressiven Symptomen unter hohen
Belastungen leiden und gleichzeitig Barrieren bei der Versorgung
erleben – wie eine 2024 im PubMed veröffentlichte Studie mit über
3.000 Befragten in Österreich zeigt. Viele wünschen sich
professionelle Unterstützung, was den dringenden Ausbau leicht
zugänglicher Angebote unterstreicht. ( PMC11133677 )

Der ÖBVP fordert daher:

Zugang zu qualifizierter psychotherapeutischer Behandlung ohne
lange Wartezeiten

Finanzierung von Präventions- und Frühinterventionsprogrammen

Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft für die
vielfältigen Möglichkeiten der Psychotherapie

Depression bleibt in vielen Fällen unterschätzt, stigmatisiert
oder unbehandelt. Daher ist es ein Anliegen des ÖBVP, am heutigen Tag
nicht nur auf das Leid hinzuweisen, sondern auch Mut zu machen:
Psychotherapie kann wirksam heilen, stabilisieren und Leben
verändern.