ORF-Schwerpunkt zu Novemberpogromen 1938: „kreuz & quer: Eine Familie – Zwei Welten“ am 4. November in ORF 2 und auf ORF ON

Wien (OTS) – Im Rahmen des Programmschwerpunkts zum Gedenken an die
Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 (
Details unter presse.ORF.at) begibt sich der Wiener Filmemacher Peter
Mahler in der „kreuz & quer“-Dokumentation „Eine Familie – Zwei
Welten“ am Dienstag, dem 4. November 2025, um 23.05 Uhr in ORF 2 und
auf ORF ON auf Spurensuche nach zwei grundverschiedenen Zweigen
seiner Familie: Der eine Großvater konnte als Jude im „Dritten Reich“
nur durch Flucht dem gewaltsamen Tod entkommen. Der andere hingegen
gehörte als SS-Mann den nationalsozialistischen Judenverfolgern an.

Um den Zwiespalt innerhalb seiner Familie zu verstehen, besucht
Filmemacher Peter Mahler seine Halbcousine Maxi in Berlin. Ihre
Verbindung ist der gemeinsame Großvater Joachim, in Maxis Erinnerung
ein liebevoller Opa, der während der NS-Zeit eben auch aktiver Nazi
war. In Folge konfrontiert Peter seine Verwandten in Österreich und
Deutschland mit den Fragen, die die Familie stets verschwieg: Wie
kann der eine Opa, ein sympathisch wirkender Mensch, bei der SS
gewesen sein? Und wie kann der andere Opa trotz erlebter Gräueltaten
so lebensbejahend und zuversichtlich sein?

Bei einem Besuch seines jüdischen Großvaters Peter, der als Kind
während des Krieges in die USA geflohen ist, erfährt er mehr über die
Erfahrungen der Verfolgung und des Neubeginns in einem fremden Land.
Neben dem Gespräch mit dem Großvater zählen Auszüge aus den
zahlreichen Briefen der Urgroßmutter, die sie vor und auf der Flucht
geschrieben hat, zu den besonders starken Momenten des Films. Sie
geben eine Ahnung von der Angst und dem Terror, den Jüdinnen und
Juden unter den Nazis durchmachen mussten.

Regisseur Peter Mahler: „In der Auseinandersetzung mit meiner
komplexen Familiengeschichte zeigen sich die Widersprüchlichkeiten
vieler Familien nach dem Zweiten Weltkrieg, die sich hinter einer
Mauer des Schweigens verbargen. Ebendiese Mauer möchte ich mit meinem
Film durchbrechen.“